Journaling ist mehr als ein tagebuchartiges Niederschreiben von Erlebtem. Es ist primär Selbstbeobachtung, Schreiben über die eigenen Gedanken, Gefühle, Handlungen und Wünsche. Dabei geht es nicht um schriftstellerische Ansprüche sondern darum, sich möglichst authentisch auszudrücken und dadurch Klarheit über sich selbst zu bekommen.
Hier eine kurze Übung als Einstieg – eine Abend-Reflexion:
- Was ist mir heute gut gelungen? Was hat dazu geführt?
- Wann war ich heute «im Fluss», wann weniger? – Wie kam es dazu?
- Was hätte ich heute gerne anders gemacht? – In welche Richtung anders?
- Was wäre ein kleiner Schritt, morgen in diese Richtung zu gehen?
Schreibe Deine Antworten in Dein Journal. Betrachte und lies das Geschriebene anschliessend nochmals, lass es in Dir nachklingen, schliesse dann Dein Journal und lege es zur Seite. Der Prozess des Verbalisierens ist zentral, und wirkt als solcher beim Kultivieren von Achtsamkeit und Finden von Klarheit.
In unseren Kompass Retreats ist Journaling eine der Methoden, mit denen wir arbeiten. Die Teilnehmenden erhalten gleich zu Beginn des Retreats ein Notizbuch, das sie in den Tagen (und darüber hinaus) begleitet.
Komme also in eine eigene Praxis der Selbstreflexion. Besorge Dir ein schönes Notizheft, wähle eines, das Dir entspricht, blanco, liniert, kariert und einen passenden Stift – lustvoll muss das Schreiben werden, so dass Du das Journal auch gerne benutzt. Wähle für Dich einen passenden Zeitpunkt, einen passenden Ort und versuche in eine Regelmässigkeit zu kommen. Bald wirst Du merken, dass diese kurzen Reflexionen dazu führen, dass Du bewusster unterwegs bist, bewusster agierst, dass Du Dich häufiger selbst führst.