Die Embodiment-Forschung zeigt, dass Körper, Haltung, Ausdruck und Bewegungen unser Fühlen, Denken und Handeln wesentlich beeinflussen. Wir können uns selbst also durch körperliche Veränderung positiv beeinflussen.
Praktiken wie Meditation, Tai Chi, Qigong oder Yoga nutzen diese Zusammenhänge. Sie führen in einen Zustand der Zentriertheit, indem wir uns physisch und psychisch fokussieren und uns in unserem Körpermittelpunkt einfinden. Aus dieser Position können wir mit Offenheit und Neugierde betrachten, was auf körperlicher, emotionaler und mentaler Ebene vorgeht.
Regelmässige Zentrierungspraxis führt zu (zusammengefasst aus Barbino (2020), 'Zentrierung. Eine effektive Körpertechnik zur Selbstregulation', Springer):
- Ruhe, Gelassenheit, Ausgeglichenheit
- geistiger und emotionaler Offenheit
- Gefühl von Sicherheit und Verbundenheit
- verbesserter Wahrnehmung von sich, Mitmenschen und Umwelt
- verbessertem Mitgefühl und Empathie
- Senken von Herzfrequenz und Blutdruck
Zentrierungsübung
Mit dieser kleinen Übung kannst Du damit beginnen, Deine persönliche Zentrierungspraxis zu kultivieren. Welche Empfindungen, Gefühle, Impulse, Bilder und Gedanken kannst Du während der Übung beobachten? Wie verändern sie sich mit den Wiederholungen?
- Stell Dich in einen schulterbreiten Parallelstand, die Knie leicht gebeugt.
- Atme über Deine Rückseite ein, aufwärts von den Füssen bis über den Kopf und richte Deine Wirbelsäule auf.
- Atme doppelt so lange über die Vorderseite zum Boden hin aus und entspanne dabei Deinen Kiefer und die Schultern.
- Lasse durch die abwärtsgerichtete Schwerkraft jegliche Anspannung nach unten sinken und richte Dich in deinem Zentrum ein.
- Nimm Deinen persönlichen Raum um Dich wahr und weite diesen mit Deiner Vorstellungskraft aus.
- Lasse dabei ein leichtes Lächeln entstehen.
- Wiederhole diesen Ablauf einige Male.